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Mit Poesie geht's leichter

AWO-Projekt weckt Erinnerungen und Lebensfreude bei Demenz

Kassel/Nordhessen. Gemeinsam mit dem Poetry-Slammer Lars Ruppel beginnen die Quartiere der AWO-Nordhessen ein neues Projekt: in Workshops ist zu lernen, bekannte und neue Gedichte im Stil von Poetry Slam für Menschen mit Demenz vorzutragen. Die Vortragenden wecken damit eigene Fähigkeiten und finden neue Wege, die Betreuten anzuregen und zu erfreuen. Die AWO-Stiftung LICHTBLICKE finanziert das Vorhaben in den elf Quartiersprojekten der AWO Nordhessen. Das Erlernte wir zunächst in den AWO-Altenzentren angewendet.

Frühere Generationen haben es noch gelernt: Gedichte auswendig sprechen zu können. Ist dies eine veraltete Kulturtechnik? Nein, sagt Poetry-Slammer Lars Ruppel, vielfach ausgezeichneter Poet von heute. Ihm, der sonst mit Poetry-Slam bei jungen Leuten große Resonanz erfährt, liegen ältere Menschen am Herzen. „Ich bin so knallvergnügt erwacht“ – die Gedichtzeile von Mascha Kaleko hat ihn zum Titel inspiriert. Mit seinem Projekt „Weckworte“ fand er offene Türen bei der AWO-Stiftung LICHTBLICKE. Die beiden Partner eint der Wunsch, das Leben von an Demenz erkrankten Menschen zu bereichern. Mit Gedichten ist es ähnlich wie bei alten Liedern: sie können oft auch apathisch wirkende Menschen zu lebendigem Gesang und aktivem Mitsprechen bewegen.

Aber wer trägt diese vor langer Zeit gelernten und neue Gedichte heute vor? Hier setzt das Projekt WECKWORTE an. In Workshops lernen neben den Quartiersmanagern auch andere Interessierte, wie es geht: passende Gedichte finden, sie vorzutragen und dabei wichtige Worte richtig zu betonen. Dies sind die „Weckworte“, die dem Vorhaben seinen Titel gaben – der melodische Klang klassischer Gedichte und die enthaltenen Schlüsselworte sprechen frühere Schichten der Erinnerung und heutige Gefühle an. Sie können beleben und aktivieren.

Auch die Vortragenden erfahren, welche Kraft in der Poesie zum Ausdruck kommt. Sie erwerben neue Fähigkeiten und Kenntnisse und erhalten Einblick in ein Kulturgut. Das Vortragen, Anhören und Mitsprechen der Gedichte ist ein gemeinsamer kreativer Prozess. Mit Worten von Lars Ruppel: „Poesiebegeisterung bei Pflegenden wecken und damit die Lebensfreude in Menschen mit Alzheimer oder geistigen Behinderungen wecken – Das ist das Ziel von Weckworte.“ (Quelle: http://larsruppel.de/)

In die Altenzentren der AWO wird Poesie einziehen und Vortragende wie Zuhörende gemeinsam erfreuen. Ein Kulturprojekt, das (frei nach Goethes Faust) „vieles und manchem etwas bringt“.

   
Die AWO Nordhessen

Die AWO Nordhessen betreibt in der Region 30 Pflegeheime und bietet derzeit rund 540 barrierefreie Seniorenwohnungen an. Ergänzt werden diese Angebote durch zahlreiche ambulante Unterstützungsangebote, wie häusliche Pflegedienste oder unterstützende Sozialarbeit in den aktuell elf Quartiersprojekten. In fünf Pflegeschulen an sechs Standorten bildet sie Pflegefachkräfte aus. Die interne und externe Fort- und Weiterbildung sichert ein eigenes Institut.

Das zweite Standbein ist die Kinder- und Jugendhilfe mit acht Kindertagesstätten und dem Jugendhilfeverbund mit angegliederten Jugendwohngruppen und ambulanten Hilfen. Rund 3.000 Beschäftigte arbeiten bei der AWO Nordhessen einschließlich der beiden eigenen Gesellschaften.

Webseite www.awo-nordhessen.de

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