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Zusammen Hessen stärken

Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen stellt Kampagne für 2022/23 vor: Die Wohlfahrtsverbände stehen für den Gesellschaftlichen Zusammenhalt im Land I Handlungsempfehlungen für eine Soziale Politik in Hessen I Vielfalt an Veranstal-tungen in ganz Hessen für 2023 geplant
Die vielen Krisen unserer Zeit schaden dem Zusammenhalt. Was mehrere aktuelle Studien und Befragungen zeigen, kann mittlerweile fast jede/r von uns im eigenen Umfeld bestätigen. Gerade auch in den Einrichtungen unserer Verbände kommen immer mehr Klient*innen mit Zukunfts-ängsten, Existenzängsten auf uns zu. Die Krisen treffen die Schwächsten zuerst.


„Mit der Kampagne „Zusammen Hessen stärken“ wollen wir gemeinsam mit weiteren Akteu-ren zeigen, wo Zusammenhalt gelingt und was wir als Verbände für diesen Zusammenhalt tun. Mit unserem großen Netzwerk an Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen sind wir gerade auch in Krisenzeiten da für alle Menschen – in den Städten, auf dem Land. Wir wissen genau, mit wel-chen Maßnahmen und in welchen Bereichen nachgebessert werden muss, um den gesellschaft-lichen Zusammenhalt wiederherzustellen bzw. zu stärken“, so Carsten Tag, Liga-Vorstandsvor-sitzender bei der Vorstellung der Kampagne am Dienstag in Wiesbaden.
„Wir haben unseren Gremien Handlungsempfehlungen für die politischen Entscheidungsträ-ger*innen entwickelt und wollen mit ihnen konkret auf politische Vorhaben der künftigen Landes-regierung Einfluss nehmen. Unabhängig von parteipolitischen Konkurrenzen muss es darum ge-hen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Land nachhaltig zu stärken.“
Auswahl an Kernaussagen aus den Handlungsempfehlungen
Armut: gezielt gegen Schieflagen statt Gießkanne
Armut und soziale Ungleichheit in Hessen nehmen seit Jahren zu. Armut betrifft in Hessen bei einer Gesamteinwohnerzahl von 6.3 Millionen insgesamt etwa 1,1 Millionen Menschen (Mikro-zensus 2020) und damit also einen erheblichen Teil der hessischen Bevölkerung. Wir begrüßen die Aufnahme des Landesprogramms zur Einrichtung kommunaler Armutspräventionsketten und die Förderung der Schuldenberatungen mit 26 zusätzlichen Stellen in Hessen. Das ist gut und nötig. Dennoch gibt es noch viel zu tun. Wir brauchen den von der Landesregierung angekündig-ten Härtefallfonds gegen Energiearmut und zielgenaue Hilfen für sozial benachteiligte Men-schen, kein Gießkannen-Prinzip. Das 49-Euro-Ticket des Bundes für den Nahverkehr werden sie sich nicht leisten können. Wir schlagen daher für SGB II- und SGB XII-Bezieher*innen, Wohngeld- und Kinderzuschlagsberechtigte sowie Auszubildende ein ermäßigtes Sozialticket für 29 € vor.
Wohnen muss bezahlbar sein
In Hessen geht die Zahl der geförderten Sozialwohnungen weiterhin dramatisch zurück, während der Bedarf weiterwächst. Die Zahl der Sozialwohnungen in Hessen hat sich in den letzten 20 Jahren von ursprünglich 160.000 auf einen derzeitigen Stand von rund 80.000 geförderten Woh-nungen halbiert. Die Bodenpreise und Baukosten explodieren, was zur Folge hat, dass es selbst für gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften oder Genossenschaften unmöglich geworden ist, Sozialwohnungen zu bauen. Hier muss das Land handeln, in dem es beispielsweise die För-dergelder für Sozialwohnungen in Hessen erhöht, verfügbare Wohnungen großer Wohnungsbau-gesellschaften (z.B. Vonovia) kauft und gemeinnützige Wohnraumhilfen fördert und flächende-ckend etabliert.
Ja zur Pflege – gut bezahlt, sicher finanziert
Der Corona-Stresstest im Gesundheitssystem hat wieder deutlich gezeigt: Menschen arbeiten hier über ihre Belastungsgrenzen hinaus, es fehlt an Personal, an Geld, Wertschätzung, Infra-struktur. Als Leistungsträger mit unseren vielen Pflege-Einrichtungen brauchen wir im Land Hes-sen einen starken Partner, der sich für diesen so wichtigen Berufszweig einsetzt. Bedeutet: Hes-sen muss seine Ausbildungskapazitäten für diese Berufe ausbauen und Bürokratie abbauen. Um die Menschen vor Ort betreuen zu können, sind hier Land und Kommunen gefordert, eine Infra-struktur aufzubauen, die alle mitnimmt: Die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen und die Einrich-tungen.
„Wir sind für alle da“
Wie Zusammenhalt vor Ort gelingt, zeigt Korinna Egger, stellvertretende Leiterin der Teestube Jona (Projektgruppe Bahnhofsviertel eV) in Frankfurt. „Corona war und ist eine Herausforderung für uns – wir mussten viele Angebote zurückfahren. Aber wir haben trotzdem Wege gefunden, weiterhin für die Menschen da zu sein, ihnen ein sicherer Hafen zu sein. Wir sind mit unseren Angeboten (Tagesaufenthalt I Fachberatung I Ambulant Betreutes Wohnen / Wohnraum) für alle da. Gerade auch in Krisenzeiten wie diesen.“
Bei einer zweiten Veranstaltung Beginn 2023 werden die Liga-Verbände weitere Teile der Hand-lungsempfehlungen vorstellen – dann aus den Themenfeldern Migration und Flucht, Eingliede-rungshilfe, Kinder, Jugend, Frauen und Familie und Digitalisierung. Des Weiteren sind 2022 und 2023 Präsenz- und Digital-Veranstaltungen geplant zu verschiedenen Themenschwerpunkten aus der Liga, immer mit dem Fokus „Zusammenhalt“. In den sozialen Kanälen wird es begleitend Aktionen geben.


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