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Beste Betreuung für Chorea-Huntington-Patienten

Pressemeldung [Text]


Beste Betreuung für Chorea-Huntington-Patienten

AWO-Pflegezentrum Gladenbach stellt innovatives Pflegekonzept vor

Mit einem einzigartigen pflegewissenschaftlichen Konzept hat sich das AWO-Pflegezentrum Gladenbach auf die Bedürfnisse von Menschen mit der Nervenkrankheit Chorea Huntington eingestellt. Ein aufwändig gestalteter Wohnbereich, der jetzt der Öffentlichkeit präsentiert wurde, bietet Platz für bis zu 14 Personen.

„Menschen, die an Morbus Huntington erkrankt sind haben ein besonders hohes Verletzungsrisiko und benötigen einen Bewegungsraum, der möglichst frei ist von Gefahrenquellen, da sie ihre Bewegungen nur schwer  kontrollieren können“, weiß die scheidende Einrichtungsleiterin Angelika Plaicher. Bei der Gestaltung der Zimmer und des Gemeinschaftsbereichs wurde dieser Aspekt besonders berücksichtigt: Stolperfallen und scharfe Kanten gibt es nicht. An verletzungsträchtigen Stellen wurde eine strapazierfähige Polsterung angebracht, selbst der Fußboden ist mit einem gepolsterten Belag versehen, um Verletzungen zu vermeiden. Im Gemeinschaftsraum gibt es statt einzelner Sitzmöbel eine große Liegefläche.

Bei der Ausstattung handelt es sich um Eigenentwürfe, die in Zusammenarbeit mit einem Möbelhersteller entwickelt und umgesetzt wurden, da es auf dem Markt nicht vergleichbares gibt. „Wir wollten für die Betroffenen eine Lebenswelt schaffen, in der sie sich sicher fühlen und frei bewegen können“, sagt Angelika Plaicher. Häufig sei es für sie zum Beispiel einfacher, sich auf dem Boden aufzuhalten. „Wir schaffen ein selbstbestimmtes Miteinander in wohnlicher und anregender Atmosphäre“, beschreibt Plaicher das Ergebnis gemeinsamer Pionierarbeit.

Das hochqualifizierte Pflegeteam kümmert sich professionell um die individuellen Bedürfnisse der Bewohner. „Menschen mit Chorea Huntington benötigen ein hohes Maß an Kontinuität. Es gibt deshalb in diesem Wohnbereich eine starke Bezugspflege“, erklärt Angelika Plaicher. Hinzu kommt eine enge Zusammenarbeit mit Ergo- und Pflegetherapeuten. Stets mit dem Ziel, den Betroffenen ein Leben mit möglichst hoher Lebensqualität zu bieten.

„Alle Mitarbeiter begegnen den Betroffenen mit Verständnis, richten ihr Verhalten und ihre Organisation auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten aus“, fasst Pflegedienstleiterin Agnes Freund ihre Leitlinie zusammen. Das gelte auch für Schutzmaßnahmen zum Wohle der Bewohner: „Wir suchen gemeinsam mit ihnen und den Angehörigen nach Lösungen, ohne die Freiheit der Betroffenen einzuschränken.“

Das innovative Pflegekonzept für Chorea-Huntington-Patienten ist das Ergebnis jahrelanger Planung, intensiver Beobachtung und wissenschaftlicher Arbeit. Eine Projektgruppe der AWO setzte sich umfassend mit dem Krankheitsbild und den daraus resultierenden Bedürfnissen der Patienten auseinander. Zudem flossen Erfahrungen aus dem pflegerischen Alltag mit ein. Das Ergebnis ist ein wegweisendes Pflegekonzept, das die Lebenswelt von Menschen mit Chorea Huntington vollkommen neu betrachtet und ihnen ein hohes Maß an Eigenständigkeit ermöglicht.


Gladenbach, 20. Januar 2017 

AWO Nordhessen


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