Eschwege 30. November 2023. „Ich habe meine Aufgabe mit Leidenschaft erfüllt“, sagt Jutta Schmid zum Ende ihrer Tätigkeit als Leiterin der AWO Bildungsstätte für Pflegeberufe in Eschwege. Am ersten Dezember geht die 64-Jährige in den Ruhestand.

Sie kann auf eine langjährige Karriere in der Altenpflege zurückblicken, die sie 1983 mit ihrer Ausbildung zur staatlich examinierten Altenpflegerin an der AWO-Altenpflegeschule in Kassel begann. Durch berufsbegleitende Weiterbildungen erwarb sie die Qualifikation zur Schulleiterin. Von 1990 bis 2011 leitete sie die damalige IFBE-Altenpflegeschule in Eschwege.

2012 wechselte sie zur AWO und übernahm die Leitung der AWO-Bildungsstätte für Pflegeberufe in Eschwege. Zusammen mit ihrem Team war es ihr Anliegen, die rund 90 Schüler auf ihrem Weg zum erfolgreichen Abschluss individuell zu begleiten. "Schule ist ein lebendiger Ort, an dem man nicht nur Wissen erwirbt, sondern auch persönlich wächst und voneinander lernt. Das hat mich immer beeindruckt“, sagt die gebürtige Berkatalerin. Auch um den pflegerischen Nachwuchs hat sie sich gekümmert. Die Pflegeschule warb verstärkt auf Ausbildungsmessen und nahm an Aktionstagen teil.

Während ihrer Tätigkeit führte sie eine Reihe neuer Ausbildungsgänge ein. Darunter die Ausbildung zur Altenpflegehelferin in Teilzeit sowie eine Reihe von Fort- und Weiterbildungen für Pflegekräfte. Ebenso eine staatlich anerkannte Weiterbildung zur Praxisanleitung für Pflegekräfte.

Ein Schwerpunkt der vergangenen drei Jahre war die Vorbereitung und Durchführung der bundesweit ersten generalistischen Ausbildung zum Pflegefachmann / zur Pflegefachfrau. „Das war für uns Neuland, das wir auch unter erschwerten Corona-Bedingungen erfolgreich durchschritten haben“, hebt Jutta Schmid hervor. „Neben der digitalen Transformation galt es, den Kontakt zu den Schülern aufrecht zu erhalten und sie erfolgreich durch die Ausbildung zu begleiten“. Für die neue Ausbildung mussten auch zahlreiche Einrichtungen und Dienste als Kooperationspartner gewonnen werden, damit die nötigen Praxisplätze als Lernort angeboten werden konnten. „Die Zusammenarbeit gestaltete sich außerordentlich konstruktiv“, bedankt sich Jutta Schmid. Ende August konnten die ersten generalistisch ausgebildeten Pflegefachkräfte ihre Tätigkeiten aufnehmen.

In die Zukunft blickend sieht Jutta Schmid die Altenhilfe vor die Herausforderung gestellt, nicht nur ausreichend Bewerber für die Ausbildung zu gewinnen, sondern solche mit angelegten Führungsqualitäten, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig sei es wichtig, genügend Assistenzkräfte für den notwendigen Unterbau der Pflege auszubilden und zu qualifizieren.

„Es fällt nicht leicht, Abschied zu nehmen“, so die künftige Ruheständlerin. Sie habe bei der AWO Nordhessen ihre berufliche Heimat gefunden. „Mein Dank geht an mein Team für gute Zusammenarbeit, an meine Kollegen der übrigen AWO-Schulen für den gewinnbringenden Austausch sowie an die Geschäftsleitung in Kassel für die Unterstützung und Entwicklungsfreiheit“.