Rotenburg a. d. Fulda. Die AWO gemeinnützige Gesellschaft für soziale Einrichtungen und Dienste in Nordhessen mbH kann sich über eine zweckgebundene Förderung in Höhe von 133.000 Euro freuen. Die Fördermittel kommen der Umsetzung des AWO-Quartiersprojektes 'Wir stärken und Vernetzen' in Rotenburg an der Fulda zugute. Die Zuwendung Deutschlands traditionsreichster Soziallotterie sichert zum Großteil entstehende Personalkosten für das Quartiersmanagement und projektbezogene Sachkosten bis Ende Januar des Jahres 2027 ab. Die Gesamtkosten des geförderten Sozialprojektes belaufen sich auf über 166.000 Euro.
„Ich möchte mich von Herzen bei allen Mitspielern der Deutschen Fernsehlotterie für ihren Loskauf und dem damit verbundenen Spieleinsatz bedanken. Nur dank ihres Mitspielens bei der Soziallotterie können wir unser Rotenburger Quartiersprojekt überhaupt umsetzen“, so Kristin Klinzing, Abteilungsleitung Altenhilfe bei der AWO Nordhessen.
„Ich freue mich über die Initiative der AWO hier in Rotenburg. Jedes Engagement, welches das Leben in der Stadt verbessert, hilft dabei diese noch lebenswerter für alle Bürger zu gestalten. Die Lage der Anlaufstelle des Quartiersmanagements, in der Rotenburger Weingasse 5, lädt zum Netzwerken und Austauschen ein. Ich sehe viele Anknüpfungspunkte der Angebote der Stadt und auch viel positives Potential in der direkten Zusammenarbeit. Danke an die Mitspieler der Deutschen Fernsehlotterie, die uns diesen Hauptgewinn heute hier in Rotenburg ermöglichen“, so Marcus Weber, Bürgermeister der Stadt Rotenburg a. d. Fulda.
Die Stadt Rotenburg befindet sich inmitten des demographischen Wandels, welcher jedoch seinen Höhepunkt erst in den nächsten Jahren erreichen wird. Der Aus- und Aufbau der Daseinsvorsorge und Teilhabeangebote für ältere Menschen ist in diesem Kontext ein elementares Arbeitsfeld im neuen AWO-Quartier. In der gewählten Quartiersgrenze ist die Kernstadt von Rotenburg sowie ein Großteil der beiden direkt anliegenden Stadtteile Braach und Lispenhausen mit insgesamt über 14.000 Einwohnern definiert. Die Stadt selbst ist aktuell nur unbefriedigend auf eine barrierefreie Teilhabe eingestellt, und den vorhandenen sozialen Strukturen fehlt es ebenfalls an inklusiven Angeboten. Deshalb muss perspektivisch die Dichte an Teilhabe- und Unterstützungsangeboten massiv ausgebaut werden. Weiterhin wird sich durch das Wegfallen von pflegerischen Dienstleistungen und familiärer Absicherung im ländlichen Raum ein selbstbestimmtes Leben im Alter zukünftig in die städtischen Regionen verlagern. Auf diesen Zuzug an Senioren muss sich Rotenburg einstellen und die Infrastruktur sowie die sozialen Angebote an dieser Gegebenheit ausrichten.
„Ein großer Schwerpunkt meiner Quartiersarbeit ist die Bereitstellung und Organisation von niederschwelligen Unterstützungs- und Beratungsangeboten. Dazu gehören feste Sprechzeiten und auch ein aufsuchendes Angebot für alle Bürger unabhängig ihrer Mobilität. Meine Aufgabe ist es, als Sprachrohr der Menschen im Quartier zu fungieren, Netzwerke zu knüpfen und die jeweiligen Bedarfe auch mit der Stadt zu kommunizieren. Darüber hinaus möchte ich mit sozialen und gemeinschaftlichen Angeboten der Vereinsamung und Isolation von Bürgern entgegenwirken. Insbesondere die Etablierung von mannigfaltigen Begegnungsformaten schafft eine niedrigschwellige und informelle Möglichkeit der Vernetzung und Integration. Ehrenamtliches Engagement möglichst Vieler ist für den Erfolg meiner Quartiersarbeit die Basis. Es bedarf aber ein Maß an Betreuung und Steuerung. Wir möchten mit unserer Quartiersidee vorhandene Vereine und Initiativen stärken und unterstützen, dies unter anderem mit der Schaffung einer Freiwilligendatenbank“, so Daniel Rexroth, Manager des AWO-Quartiers.
„Die Ehrenamtlichen müssen Freude an ihren Aufgaben haben. Diese sind zum Höchstmaß auf die Kompetenzen und persönlichen Wünsche der Aktiven abgestimmt. Möglichst viel Entscheidungsspielraum, sowohl im Hinblick auf die zeitliche Beteiligung wie auch im Hinblick auf die Art und Weise des Agierens helfen dabei, die Ehrenamtlichen zu binden. Der Quartiersmanager unterstützt dabei, diese Bedarfe zu strukturieren und für möglichst viele Einwohner für eine kontinuierliche Mitarbeit zu begeistern. Dabei möchten wir durch unsere Förderung helfen und wünschen dem Quartier jedweden Erfolg“, so Stephan Masch, Repräsentant der DEUTSCHEN FERNSEHLOTTERIE.
Im Jahr 2024 wurden 50 Millionen Euro an über 300 soziale Projekte in Deutschland durch die DEUTSCHE FERNSEHLOTTERIE ausgeschüttet. 28 Projekte davon wurden in Hessen mit einer Gesamtsumme von rund 5 Millionen Euro gefördert. In den vergangenen 10 Jahren sind 336 soziale Vorhaben mit mehr als 53 Millionen Euro in Hessen ermöglicht worden. Auch das Quartiersprojekt in Rotenburg an der Fulda profitiert von der Hilfe, die aus den Erlösen des Losverkaufs der Soziallotterie erzielt wird.
Über die Förderung sozialer Projekte hinaus bietet die DEUTSCHE FERNSEHLOTTERIE ihren Mitspielerinnen und Mitspielern die Chance auf einen Millionengewinn, eine Sofortrente oder attraktive Sachpreise. Allein im vergangenen Jahr 2024 konnten sich über 767.000 Menschen über Gewinne von insgesamt mehr als 39,9 Millionen Euro freuen, 76 von ihnen gewannen mehr als 100.000 Euro, 14-mal wurde ein Millionengewinner glücklich. Ein Los der DEUTSCHEN FERNSEHLOTTERIE ist für jeden ein Gewinn. Jedes Jahr fließen mindestens 30 Prozent der Loseinnahmen der DEUTSCHEN FERNSEHLOTTERIE über die Stiftung Deutsches Hilfswerk in gemeinnützige Zwecke in ganz Deutschland. Dabei steht die Unterstützung von Kindern, Jugendlichen, Familien, Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderung oder schwerer Erkrankung sowie Nachbarinnen und Nachbarn im Fokus.
Foto v.l.n.r.: Kristin Klinzing, Abteilungsleitung Altenhilfe bei der AWO Nordhessen; Stephan Masch, Repräsentant der DEUTSCHEN FERNSEHLOTTERIE; Daniel Rexroth, Manager des AWO-Quartiers & Marcus Weber, Bürgermeister der Stadt Rotenburg a. d. Fulda. bei der Fördermittelübergabe in Rotenburg
Quelle: Max Thümmel
Weitere Hintergrundinformationen zum geförderten Träger: Die AWO gemeinnützige Gesellschaft für soziale Einrichtungen und Dienste in Nordhessen mbH ist Tochterunternehmen des AWO Bezirksverbandes Hessen-Nord e.V. und betreibt schwerpunktmäßig Einrichtungen und Dienste der Altenhilfe. In der Kinder- und Jugendhilfe engagiert sich die AWO Nordhessen mit sieben Kindertagesstätten und zwei Einrichtungen der Jugendhilfe sowie mit ambulanten Jugendhilfemaßnahmen. Die AWO Nordhessen bietet außerdem über den eigenständigen Kinder- und Jugendverband der Arbeiterwohlfahrt – Das Jugendwerk – internationale Jugendbegegnungen und spannende Bildungsurlaube. Dem Bezirksverband sind neun Kreisverbände mit insgesamt 100 Ortsvereinen angegliedert, in denen sich rund 8.500 Mitglieder freiwillig organisieren. Viele dieser Mitglieder sind in verschiedenen Bereichen des sozialen Lebens ehrenamtlich tätig: Sie leisten Nachbarschaftshilfe, organisieren aktive Freizeitgestaltung für junge und alte Menschen und bieten Betreuungs- und Familienhilfe und vieles mehr an. Die ehrenamtliche Mitarbeit ist ein wichtiges Fundament unserer aktiven sozialen Arbeit.
Zusätzlich sind unsere Freiwilligenagenturen „AWO Büro Aktiv“ den Menschen behilflich, die nach einer sinnstiftenden Tätigkeit suchen und sich freiwillig engagieren möchten. Unter Berücksichtigung von Wünschen und Interessen, Mobilität und Zeitbudget vermitteln wir passgenaue Tätigkeiten und begleiten professionell. Die AWO in der Region Nordhessen ist mit über 70 sozialen Einrichtungen und Diensten ein modernes Unternehmen getragen von einem Mitgliederverband, der aktiv gesellschaftliche Veränderungen und Problemlösungen mitgestaltet. Unsere fortschrittlichen, modernen und innovativen Maßnahmen wurzeln in einer hundertjährigen Tradition und Vorreiterrolle. Originäre Leitbilder und Werte führen zu Lösungen, die im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe nachhaltig in unserer Gesellschaft wirken sollen.)